Neue Krankheiten – Europa ist gefordert

700.000 Tote durch antimikrobielle Resistenzen pro Jahr. Europa muss Vorreiterrolle gegen resistente Erreger einnehmen. Dank an Karin Kadenbach.

„Immer mehr Krankheitserreger werden gegen gängige Medikamente immun. Besonders gefährlich sind bisher gut bekämpfbare Bakterienarten, die nicht mehr auf Antibiotika ansprechen. Daraus resultieren de facto neue Krankheiten, die nicht an Staatsgrenzen halt machen. Deshalb ist Europa gefordert, sie einzugrenzen“, sagt der ÖVP-Europaabgeordnete Lukas Mandl zur heutigen Abstimmung über einen Europäischen Aktionsplan zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen im Rahmen des Konzepts „Eine Gesundheit“.

„Schon heute kosten sogenannte antimikrobielle Resistenzen weltweit jedes Jahr rund 700.000 Menschen das Leben. Im Jahr 2050 könnten resistente Keime und Bakterien bereits mehr Todesopfer fordern als Krebserkrankungen“, sagt Mandl. „Das könnte sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die Menschheit entwickeln.“

„Daher muss Europa eine Vorreiterrolle gegen resistente Keime und Bakterien einnehmen. Forschung, Entwicklung und Innovation bei Diagnostik, Impfung, neuen Medikamenten und dabei insbesondere neuen Antibiotika muss ein besonders Augenmerk eingeräumt werden“, sagt Mandl. „Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten soll mehr Kompetenzen erhalten und personell sowie finanziell aufgestockt werden. Die Europäische Kommission soll den Kampf gegen antimikrobielle Resistenzen im Auge behalten und laufend anhand belastbarer Indikatoren bewerten.“

„Ich danke Karin Kadenbach, meiner früheren Kollegin im Niederösterreichischen Landtag, die den EU-Aktionsplan gegen resistente Keime und Bakterien federführend mitgestaltet hat. Sie hat ganze Arbeit geleistet“, sagt Mandl. „Für einen sinnvollen Schritt im Sinne der Gesundheit halten wir Österreicher im Europaparlament zusammen. Ich weiß übrigens aus unmittelbarer familiärer Erfahrung, wie wichtig es ist, im Fall des Falles genau die richtige Medikation anwenden zu können.“

20. Juni 2018 News ENVI, Gesundheit

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