Wir müssen reden. Und zwar jetzt.

Gestern habe ich über die „Happy Hour Of Free Speech“ gebloggt und dort auch Judith Klaiber erwähnt. Hier findet sich der Link zu diesem Blog-Eintrag.

Judith Klaiber hat in ihrem Auftaktreferat im Europa-Parlament die große und bemerkenswerte These vertreten, dass die „Rocket Science“ der heutigen Zeit das „Mysterium Humanum“ sei. Aus einer wissenschaftlichen Sprache übersetzt bedeutet das für mich: das Geheimnis des Menschen und wie sie und er „ticken“, die niemals langweiligen guten und schlechten Geschichten, die Menschen durch ihr Tun und Lassen schreiben, und die Beziehungen der Menschen zueinander, weil der Mensch ein „Beziehungs-Wesen“ und sehr auf andere Menschen angewiesen ist – das darf und soll uns auch und gerade in der Zeit der Herausforderungen im Bereich der künstlichen Intelligenz oder der Digitalisierung beschäftigen.

Fortschritt ist gut und richtig, ein Geschenk. Aber der Mensch muss an „Steuerrad“ des „Fortschritts-Schiffes“ stehen bleiben, damit nicht die Maschinen die Steuerung übernehmen.

Einen neuen Gesellschaftsvertrag, nämlich zwischen Mensch und Maschine, brauche die Menschheit, sagte Judith Klaiber ebenfalls. Aber nicht nur das: Neue „Verträge“ zwischen Jung und Alt („Generationenvertrag“), zwischen Arm und Reich, zwischen Nord und Süd (und ich will für Europa unbedingt anmerken: zwischen Ost und West) sowie selbstverständlich zwischen Mensch und Umwelt seien ebenfalls an der Zeit.

Ich will das unterstreichen und betonen, dass „neue Verträge“ in diesem nicht nur juristischen, sondern auch und vor allem gesellschaftspolitischen Sinn schon begrifflich zum Ausdruck bringen,
• dass wir uns vertragen wollen sollen, als Menschheit.
• dass wir bereit sind, miteinander zu reden und etwas Faires auszuhandeln.
• dass wir darum wissen, dass Dinge sich ändern, dass die Entwicklung ein Prozess ist, nicht ein Zustand, und wir daher immer wieder neu reden müssen.

27. Oktober 2019 Blog

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