28. Oktober: „Straßburger“ Online-Diskurs mit Frankreichs Delegationsleiter Bellamy

Der Auftrag der Christdemokratie in der Politik wandelt sich mit den Epochen, die jeweils neue Herausforderungen für unsere Gesellschaften mit sich bringen.

Im Vorjahr hat eine neue Periode der europäischen Gesetzgebung begonnen. Die Zuspitzung globaler Konflikte und aktuelle Krisen zeigen, dass die Weichenstellungen in dieser Periode für lange Zeit und viele Generationen viel Gewicht haben werden.

Ich habe als Christdemokrat, als christlicher Liberaler in der Politik, zu Beginn der Periode die Initiative ergriffen, genau zwei Jahrzehnte nach der Gründung der österreichischen Initiative Christdemokratie im Jahr 1999 mit der Formulierung einer „Charta“, deren Zeitlosigkeit im hier zum Download verfügbaren PDF zum Ausdruck kommt, auf europäischer Ebene „Straßburger Diskurstage“ ins Leben zu rufen, um den Auftrag der Christdemokratie jetzt und für die Zukunft zu reflektieren.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Straßburger Diskurstage 2019 mit dem Vorsitzenden der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber

An diesen Straßburger Diskurstagen 2019 haben vorwiegend jüngere Menschen teilgenommen. Sie sind es auch, die Christdemokratie gestalten sollen. Wie mir vor allen durch Thomas Köhler und Christian Mertens vor 20 Jahren die Chance gegeben worden war, grundsätzliche Fragen zu reflektieren und zu entwickeln, sollen jüngere Menschen jetzt diese Chance haben. Die neue Generation steht am Start!

Nicht Tagespolitik, nicht technokratisches Problemewälzen und schon gar nicht überhebliche Polemik, wie wir sie in der Politik oft erleben, prägen den „Straßburger Diskurs“. Ganz im Gegenteil: Wir suchen Orientierung für Zeiten, die denkbar herausfordernd unsere Gesellschaften – und deshalb auch für die Politik! – sind. In diesem Sinne hat unser Fraktionsvorsitzender im Europäischen Parlament, Manfred Weber, im Vorjahr viel Orientierung gegeben:

In seinem Vortrag bei den Straßburger Diskurstagen wies Manfred Weber darauf hin, dass wir gerade die Türen öffnen zu einer dritten Epoche der Christdemokratie. Nach jener des Wiederaufbaus und des Friedens für Westeuropa, nach jener des Zusammenwachsen Ost- und Westeuropas, sei nun die Phase des Gewichts Europas und der europäischen Ideale im globalen Kontext da, so Weber sinngemäß.

Beeindruckende Vorträge kamen auch von dem langjährigen Europa-Abgeordneten Bernd Posselt, der Theologin Judith Klaiber sowie den Gründervätern der Initiative Christdemokratie, den Historikern und Publizisten Thomas Köhler und Christian Mertens. Köhler ist auch Romancier. Entstanden ist so das Ergebnispapier der Straßburger Diskurstage 2019, das sich hier ebenfalls zum Download findet.

Dieses Jahr können aufgrund der Pandemie die Diskurstage nicht in ihrer namensgebenden Stadt stattfinden. Es freut mich aber besonders, dass mit Francois-Xavier Bellamy ein ganz besonderer Sprecher einen Impuls liefern sowie Frage und Antwort stehen wird. Bellamy wurde bei der vergangenen Europa-Wahl ins Europa-Parlament gewählt. Er ist im Zivilberuf Hochschul-Professor für Philosophie, ein Gelehrter und ein Christdemokrat.

Bellamy leitet die französische Delegation in der christdemokratischen EVP-Fraktion. Ihm gelingt es, neben der herausfordernden parlamentarischen Alltagsarbeit die grundsätzlichen Fragen des christlichen Menschenbildes, der Freiheit und der Menschenwürde, der christdemokratischen Ideale, zu reflektieren. Seine politische Arbeit ist durch diese Orientierung gehaltvoll, nachvollziehbar und zukunftstauglich.

Der Vortrag von Bellamy findet online am Mittwoch, 28. Oktober 2020, um 16:30 Uhr, statt. Die via E-Mail an info@lukasmandl.eu Angemeldeten erhalten zeitgerecht den Teilnahmelink. Für Rückfragen stehe ich immer gern zur Verfügung.

Lukas Mandl

30. September 2020 Unkategorisiert Christdemokratie

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