Prishtina (Pristina) – Bei den Lokalwahlen im Kosovo sind am Sonntag die neuen Bürgermeister in 19 Gemeinden gewählt worden, in weiteren 19 Gemeinden werden sie allerdings erst in der Stichwahl bestimmt. Auch wenn die regierende Vetevendosje (Selbstbestimmung) sich zuerst keinen Bürgermeisterposten sicherte, zeigten sich ihre Vertreter mit den vorläufigen Wahlresultaten zufrieden.
Die Regierungspartei konnte ihre Stimmenzahl im Vergleich zu den Kommunalwahlen im Jahre 2017 verdoppeln, wurde Vetevendosje-Funktionärin Fitore Pacolli von den Medien zitiert. In der Hauptstadt Prishtina hat ihr Bürgermeisterkandidat Arben Vitia mit gut 42 Prozent der Stimmen gute Aussichten, sich den Bürgermeisterposten zu sichern. Sein Gegenkandidat in der Stichwahl Perparim Rama von der Demokratischen Partei (PDK) erhielt gut 29 Prozent der Stimmen.
Im von Serben bewohnten Norden des Kosovo war wie erwartet die Belgrad-treue Serbische Liste erfolgreich. In Nord-Mitrovica erreichte Milan Radojevic bei der Bürgermeisterwahl gar 100 Prozent der Stimmen, berichteten serbische Medien.
Die Wahlbeteiligung lag landesweit bei 42,50 Prozent, im Norden allerdings weit über 60 Prozent, in Zvecan sogar bei über 83 Prozent. Dazu durften auch die jüngsten Spannungen zwischen Belgrad und Prishtina bzw. zwei der jüngsten Aktionen der kosovarischen Polizei im Norden beigetragen haben.
Der ÖVP-Europaabgeordnete Lukas Mandl, Leiter der EU-Wahlbeobachtungsmission im Kosovo, erklärte, dass er und seine Kollegen über 100 Wahllokale im ganzen Kosovo besucht hätten. „Ich bekam einen guten Eindruck, detaillierten Einblick in allen Wahllokalen, die ich besucht habe, inklusive dem in Nord-Mitrovica“, so Mandl. Am Dienstag wolle die EU-Wahlbeobachtungsmission den vorläufigen Bericht präsentieren, der Endbericht solle Anfang des nächsten Jahres vorliegen. (APA)