Durchstarten in den Beziehungen zwischen Steiermark und Kosovo

Gestern wurde ein neues Honorarkonsulat ganz offiziell eröffnet.

 

„Honorar“ steht in diesem Begriff nicht für eine Geldleistung, sondern für die „Ehre“ im „Ehrenamt“. Honorarkonsulin oder -konsul zu sein, das ist eine ehrenamtliche Aufgabe.

Staaten bereichern ihre diplomatische Kraft, indem sie in anderen Staaten Bürgerinnen und Bürger dieser Staaten mit Honorarkonsulaten betrauen, sofern dieser andere Staat auch zustimmt.

Viele Staaten strukturieren ihre Honorarkonsulate in Österreich länderspezifisch. Es gibt dann also Honorarkonsulate für einzelne Bundesländer.

 

Gestern wurde das Honorarkonsulat für die Republik Kosovo in der Steiermark eröffnet. Honorarkonsul ist der Unternehmer Manfred Brandner, der schon bisher durch seine engagierte Pflege der österreichisch-kosovarischen Freundschaft und seine unternehmerische Tätigkeit, in der er viele junge qualifizierte Kosovarinnen und Kosovaren beschäftigt, besonders im IT-Bereich, seine Befähigung dokumentiert hat, ein guter Honorarkonsul zu werden.

 

Ich durfte beim Festakt in Graz neben zwei Regierungsmitgliedern – dem kosovarischen Minister Ekrem Mustafa und der steirischen Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl – sowie meiner Kollegin aus dem Nationalrat, Martina Kaufmann, in einer Rede meine Glückwünsche überbringen.

 

Und ich habe wieder einmal die Parallelen zwischen der jungen Republik Kosovo, die besser läuft, als die österreichische Republik nach ihrer Gründung gelaufen ist, betonen. Wir Österreicherinnen und Österreicher sehen anhand unserer eigenen Geschichte, wie herausfordernd der Aufbau eines Staates in einem kleinen Binnenland ist. Ich bin auch darauf eingegangen, dass die sechs Staaten Südosteuropas – des so genannten „Westbalkan“ – einander unterstützen sollten, statt sich gegenseitig zu behindern, wie es leider vielfach geschieht. Hier ist die Europäische Union in einer Vermittlungsrolle und muss auch klare Anforderungen formulieren. Das tun wir auch. Österreich ist hier in einer ganz besonders engagierten Rolle – und zwar schon seit Jahrzehnten.

 

Für einen positiven Zukunftsausblick ist es aber auch wichtig, wünschenswerte Szenarien für Freiheit und Frieden in Wohlstand durch Bildung und Arbeit zu entwickeln. In diesem Sinne lege ich allen Involvierten und Interessierten die Vision ans Herz, dass Südosteuropa für Europa in die Rolle dessen schlüpfen könnte, was das „Silicon Valley“ für die USA ist. Es gibt besonders im IT-Bereich viele gut ausgebildete, interessierte und engagierte Menschen im Kosovo und in der gesamten Region. Auch das habe ich gestern betont.

30. August 2019 Blog

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