Brüssel/Wien (APA) – EU-Abgeordnete von SPÖ und ÖVP haben am Donnerstag den Rücktritt des kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci nach der Bestätigung der Kriegsverbrechen-Anklage gegen ihn begrüßt.
SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder: „Der Rücktritt von Thaci kann eine wichtige Chance für das Land sein, mit der instabilen Vergangenheit abzuschließen und eine neue Generation an PolitikerInnen die Zukunft zu überlassen“, hieß es in einer Aussendung.
Ähnlich äußerte sich Lukas Mandl, Außenpolitik- und Sicherheitssprecher der ÖVP sowie Kosovo-Beauftragter der Europäischen Volkspartei im Europaparlament. „Es ist konsequent und folgerichtig, dass Hashim Thaci nach der Bestätigung der Anklage gegen ihn als Präsident der Republik Kosovo zurückgetreten ist. Dem Recht muss Genüge getan werden und alle Kriegsverbrechen gehören restlos aufgeklärt.“
„Um endlich Fortschritte zu erreichen, braucht das Land Stabilität und eine neue politische Kultur, die auf Kompromiss und Dialog setzt“, forderte Schieder, Kosovo-Berichterstatter der sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament. „Mit dem Rücktritt von Thaci kommt man diesem Ziel ein stückweit näher.“ Mandl verlangte geordnete Wahlen, um einen Nachfolger Thacis zu bestimmen: „Die Regierung und das Parlament der Republik Kosovo sind jetzt in der Verantwortung, für Stabilität zu sorgen, eine geordnete und möglichst breit getragene Wahl eines neuen Staatspräsidenten zu organisieren und in Parlament und Regierung den Reformweg fortzusetzen.“
