Religionsfreiheit einer der Schlüssel zu nachhaltigem Frieden. Europa soll „gutes Miteinander der Religionen nach innen leben und nach außen ausstrahlen“, findet der österreichische Europa-Abgeordnete.
Auf Initiative des österreichischen Europa-Abgeordneten Lukas Mandl tagte heute im Europa-Parlament eine hochrangige Arbeitsgruppe zum Thema „Religions- und Glaubensfreiheit: Herausforderungen heute und morgen“. Auf dem Panel nahmen neben Mandl der Generalsekretär der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (ComECE), P. Olivier Poquillon OP, sowie die Präsidentin der Politischen Akademie der ÖVP, Bettina Rausch, Platz.
„Europa muss ein Raum der Freiheit, der Sicherheit und der Rechtsstaatlichkeit sein. Das gute Miteinander der Religionen müssen wir nach innen leben und nach außen ausstrahlen. Der Einsatz für Religionsfreiheit muss eine zentrale Leitlinie der EU-Außenpolitik sein“, beschreibt Mandl seine Grundüberzeugung. Angesichts der Ursachen vieler bewaffneter Konflikte sei es „klar, dass Religionsfreiheit einer der Schlüssel zu nachhaltigem Frieden ist“, so Mandl.
„Aus dem christlich-sozialen Menschenbild der Volkspartei folgt für mich das Ziel einer Gesellschaft freier und verantwortlicher Menschen“, ergänzt Rausch. „Dazu gehört es vor allem, den Menschen zuzutrauen, freie und individuelle Entscheidungen zu treffen und damit auch Verantwortung für sich selbst und für die Gesellschaft zu übernehmen“, so die Präsidentin der Politischen Akademie.
Für Rausch „ist die Würde des Menschen ein „zentraler christlich-sozialer Gedanke, der theologisch betrachtet seinen Ursprung in der Gottebenbildlichkeit des Menschen hat, säkular in der antiken Philosophie und der europäischen Aufklärung, und sich rechtlich manifestiert in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.“
Laut Poquillon stellt Religionsfreiheit einen „Lackmustest für andere Grundrechte sowie ein Zeichen für die Gesundheit einer Demokratie dar“. Der Generalsekretär, ein Dominikaner aus Frankreich, sieht „eine spezifische Verantwortung der EU, diese Grundfreiheit innerhalb und außerhalb ihrer Territorien zu fördern“. Dies gelte, so Poquillon, besonders für Mitglieder religiöser Minderheiten, „die in ihren Heimatländern bleiben oder dorthin zurückkehren möchten, speziell im Nahen Osten.“
Mandl stimmt dem zu: „Die EU muss sich mit den Mitteln der Politik und der Diplomatie weltweit für Verfolgte und Unterdrückte einsetzen“, betont er. Das entspricht dem europäischen Welt- und Menschenbild. Das ist im Sinne unserer Werte. So werden wir eine neue Supermacht der anderen Art – eine Supermacht des Friedens. Das muss weltweit ein Markenzeichen der EU werden“.
Die Diskussion fand im Rahmen der Working-Group Paneuropa statt, einer Gruppe von Europa-Abgeordneten, die sich den paneuropäischen Idealen wie Subsidiarität und einem christlichen Wertefundament verpflichtet fühlen. Seit Jahresbeginn 2018 ist Lukas Mandl ihr Präsident.