Hahn/Mandl: Evolution Europa

Südosteuropa könne wie „das Silicon Valley Europas“ werden, erklärte der österreichische Europa-Abgeordnete Lukas Mandl vor Journalistinnen und Journalisten in Wien. Viele junge Menschen dort hätten „den Willen und die Fähigkeiten, in der Digitalwirtschaft Mehrwert und Wohlstand aufzubauen“. Die Gesellschaften Südosteuropas sind jene mit dem jüngsten Durchschnittsalter.

EU-Kommissar Johannes Hahn und der österreichische Europa-Abgeordnete Lukas Mandl haben unter dem Titel „Evolution Europa“ in Wien mit Medienvertretern über die Perspektiven der EU-Nachbarschaftspolitik gesprochen. Gerade jetzt, so Hahn, dürfe man die für ganz Europa wichtige Region Südosteuropa nicht aus den Augen verlieren. Die EU habe hier eine besondere Verantwortung, denn „entweder wir exportieren Stabilität oder wir importieren Instabilität“, so der EU-Kommissar, der für Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen zuständig ist. „Dass Lukas Mandl sich so sehr für Brückenbauen und Verständigung in Südosteuropa einsetzt, ist in diesem Zusammenhang überaus zu begrüßen. Ich hoffe, dass er das auch im neuen Europa-Parlament wird tun können.“

Lukas Mandl, der im Europa-Parlament der Delegation für die Beziehungen zu Kosovo und Bosnien-Herzegowina angehört, griff inhaltlich den Faden auf: Es gelte, den europäischen Charakter der Länder Südosteuropas gegen Einflussversuche aus anderen Teilen der Welt zu stärke. „Diese Länder sind mitten in Europa, ein Blick auf die Landkarte bestätigt das. Hier entscheiden sich Stabilität und Sicherheit für ganz Europa“, so Mandl. „Sich um diese Region verantwortungsvoll zu kümmern ist für die heutige EU nicht Kür, sondern Pflicht“, erklärte Mandl sein Engagement „im Interesse Europas und speziell Österreichs“.

Mandl: Konflikte überwinden, Zukunftsszenarien eröffnen

Konflikte aus der Vergangenheit aufgrund ethnischer, religiöser und nationaler Unterschiede müssten endlich überwunden werden, so der Europa-Abgeordnete. Statt sich auf dem Weg zu europäischen Standards gegenseitig zu behindern, müssten die Staaten Südosteuropas einander helfen. „Wir wissen aus der Geschichte der heutigen EU-Staaten, dass es nicht einfach ist, aus Konfliktspiralen herauszufinden, aber dass es möglich ist, und dass es sich für zukünftige Generationen bezahlt macht“, erinnert Mandl.

„Wir dürfen nicht nur Probleme wälzen. Wir müssen zwar die Herausforderungen kennen und bewältigen, aber wir müssen auch Wege zu einer blühenden Zukunft eröffnen. Eine solche Zukunftsvision kann Wachstum und Wohlstand durch das Engagement der vielen jungen Menschen Südosteuropas in der Digitalwirtschaft sein. Immer mehr Unternehmen aus der heutigen EU beauftragen IT-Fachkräfte aus Südosteuropa. Das gehört strukturiert gestärkt“, findet Mandl.

„Mit Johannes Hahn haben wir in der EU-Kommission einen glaubwürdigen Partner für die gesamte Region, der dort enorme Verdienste erworben hat – etwa die Lösung des Namensstreits mit Griechenland und Nord-Mazedonien. Unser EU-Kommissar war hier federführend“, so Mandl.

30. März 2019 News Albanien, Bosnien und Herzegowina, EU-Erweiterung, Europa, Freiheit, Grundwerte, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Regionalität, SEE, Serbien, Südosteuropa, Visafreiheit

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