Wien. „Wie alle Länder des Westbalkan gehört der Kosovo zu Europa und die Europäische Union ist nicht vollständig, bis ihr nicht alle Staaten des Westbalkan angehören“, sagt Lukas Mandl, Außen- und Sicherheitssprecher der ÖVP im Europaparlament. „Wir als EU und die Republik Kosovo müssen beide rudern, damit das Boot in Richtung EU-Vervollständigung Kurs hält. Die EU muss endlich ihre Versprechen halten, der Kosovo muss weiter reformieren. Die Frage ist daher: EU und Kosovo: Wie kommt zusammen, was zusammengehört?“ Unter diesem Motto veranstaltet Mandl heute eine Diskussionsrunde:
Ort: Haus der EU, Wipplingerstraße 25, 1010 Wien
Zeit: Freitag, 17. Jänner 2020, 17.00 Uhr
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
- Viola von Carmon-Taubadel, Europaabgeordnete der Grünen und Kosovo-Berichterstatterin des Europaparlaments
- Carmen Jeitler-Cincelli, Nationalratsabgeordnete und Leiterin der parlamentarischen Freundschaftsgruppe mit der Republik Kosovo
- Lukas Mandl, Europaabgeordneter, Mitglied der EU-Kosovo-Delegation und Kosovo-Verantwortlicher der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), Präsident der Österreichisch-Kosovarischen Freundschaftsgesellschaft
„Für die Stabilität am Westbalkan ist eine glaubwürdige EU-Perspektive entscheidend. Und die Stabilität am Westbalkan ist für Österreich und Europa ein zentrales Anliegen“, sagt Mandl. „Für den Kosovo gilt: Es ist wichtig, dass die neue kosovarische Regierung bald steht, rasch ihre Arbeit aufnimmt und dringende Reformen in Angriff nimmt. Der Dialog mit Serbien muss von beiden Seiten wiederbelebt werden, denn gute nachbarschaftliche Beziehungen sind eine wichtige Voraussetzung für Fortschritte am Weg in Richtung EU.“
Die EU muss endlich ihre Versprechen halten, der Kosovo muss weiter reformieren.
„Neben der Überwindung alter Ressentiments braucht der Westbalkan auch eine Zukunftsperspektive, die Mut macht zum Miteinander und Lust auf Engagement“, sagt Mandl. „Meines Erachtens kann der Westbalkan so etwas wie das Silicon Valley Europas werden. Etwa im Kosovo, dem europäischen Staat mit dem jüngsten Durchschnittsalter, gibt es viele junge Menschen mit Wissen und Können in den Fertigkeiten, die im Zeitalter der Digitalisierung gefragt sind. Das macht Hoffnung. Das gehört genützt. Schon heute beauftragen sich große Unternehmen aus Österreich junge Kosovarinnen und Kosovaren mit digitalen Dienstleistungen.“
„Für die EU und alle ihre Institutionen gilt wiederum, in aller Klarheit die gemeinsame Linie zu vertreten, Zusagen einzuhalten und in einem schnellen ersten Schritt das längst überfällige Versprechen der Visafreiheit für Kosovarinnen und Kosovaren zu erfüllen“, sagt Mandl.
„Die Österreichisch-Kosovarische Freundschaftsgesellschaft gibt es jetzt bereits seit fast fünf Jahren. Sie wird den Kosovo auf seinem europäischen Weg weiter mit aller Kraft begleiten und unterstützen. Mein Dank dafür gilt auch meinen Vorstandskollegen – zu ihnen zählen Ulrike Lunacek, Staatssekretärin im Vizekanzleramt und ehemalige Kosovo-Berichterstatterin im Europaparlament, Peko Baxant, Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat, sowie der ehemalige Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager.“