Tutzing. „Der Westbalkan ist der Ort, an dem Europa sich selbst schwächt oder stärkt. Es liegt an uns. Die EU-Erweiterung auf dem Westbalkan darf nicht weiter von einer krassen Minderheit von Mitgliedstaaten blockiert werden. Wir müssen schnell und eindeutig agieren, um die sechs Westbalkan-Staaten in ihrer europäischen Identität zu stärken“, sagt Lukas Mandl, außenpolitischer Sprecher der ÖVP im Europaparlament in seinem Vortrag im bayrischen Tutzing bei München bei einer Tagung der Akademie für politische Bildung und der Vertretung der EU-Kommission über die Zukunft der EU-Erweiterung und den Weg der sechs Westbalkan-Staaten in die Europäische Union. Die Akademie für politische Bildung ist eine überparteiliche Gründung des Bayrischen Landtags.
Es ist der ‚European Way Of Life‘, der die große Anziehungskraft hat.
„Es ist der ‚European Way Of Life‘, der die große Anziehungskraft hat. Deshalb verstehen die Bürgerinnen und Bürger dieser sechs Staaten sich als Europäerinnen und Europäer“, sagt Mandl. „Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie Wirtschaft und Arbeitsplätze sind gut berücksichtigt im neuen Beitrittsprocedere. Was in Wort und Tat zu ergänzen ist, ist die gemeinsame Emotion, das Gefühl, dass wir zusammengehören. Dieses Gefühl der Menschen des Westbalkan zu enttäuschen würde Tür und Tor für Weltmächte eröffnen, die es nicht gut meinen mit unserem ‚European Way Of Life‘.“
„Eine Verbesserung der Vorgangsweise für EU-Beitritte ist immer gut, darf aber Entwicklungen nicht verzögern. Jeder Tag, der ungenützt vorübergeht, ist ein verlorener Tag für ganz Europa. Jedes Land soll auf der Basis individueller Fortschritte der EU näherkommen, die EU muss ihre Zusagen einhalten. Der Start der Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien muss unverzüglich erfolgen. Und: Die Verhandlungen müssen auf Augenhöhe geführt werden, ohne Hochnäsigkeit“, schließt Mandl.
Ort der Tagung: Akademie für Politische Bildung, Buchensee 1, 82327 Tutzing, www.apb-tutzing.de