Brüssel (OTS), 27. Jänner 2021 – „Der internationale Holocaust-Gedenktag ist ein Anlass, darauf hinzuweisen, dass wir uns nicht nur an einem Tag im Jahr an dieses Verbrechen erinnern, dass wir nicht nur einmal im Jahr der Opfer gedenken, sondern an jedem einzelnen Tag. Ganz unabhängig von Religionen, Ideologien oder Lebenssituation ist es eine Frage des zivilisierten Lebens, der Opfer der Shoa zu gedenken. Das bedeutet auch, immer der Frage nachzuspüren, wie es zu diesem Verbrechen kommen konnte. Dabei stoßen wir auf Antworten, die mit der kranken Ideologie des Antisemitismus zu tun haben. Und Antisemitismus ist nicht Vergangenheit, ist nicht Geschichte, sondern ein verstörender Teil der Gegenwart“, sagt Lukas Mandl, Europaabgeordneter der ÖVP und Leiter der überparteilichen Gruppe der Transatlantic Friends of Israel (TFI) im Europaparlament anlässlich des Internationalen Gedenktages an die Opfer des Holocaust, morgen, Mittwoch. Mandl war auch Initiator eines Projekts in seiner Heimatstadt Gerasdorf, mit dem seit 2015/16 eines Zwangsarbeitslagers gedacht wird, in dem dort im Jahr 1944 fast 300 jüdische Kinder, Frauen und Männer interniert waren.
„Antisemitische Vorfälle häufen sich in Europa. Sie sind manchmal brutal und laut, manchmal fast unmerklich, aber umso gefährlicher. Es gilt, Antisemitismus in allen seinen Formen zu erkennen und zu bekämpfen, und zwar nicht nur in Worten, sondern auch in konkreten Handlungen. Das gilt für das hässliche Antlitz des tradierten Antisemitismus auch bei uns in Österreich, das gilt für Antisemitismus, der aus anderen Teilen der Welt nach Europa gebracht wird, und das gilt für den Antizionismus, der den Staat Israel nach einem anderen Maßstab beurteilt als andere Staaten oder sogar dessen Existenzrecht in Frage stellt“, betont Mandl, der auf das aktuelle Paket der österreichischen Bundesregierung gegen Antisemitismus verweist und sich als zuständiger Berichterstatter des Europaparlaments für ein stärkeres Mandat zum Kampf gegen Antisemitismus für die EU-Grundrechtsagentur (Fundamental Rights Agency, FRA) einsetzt.
„Wir müssen unablässig an einer Zukunft bauen, in der jüdisches Leben in ganz Europa – und letztlich weltweit – angstfrei und unbeschwert möglich ist und sich voll entfalten kann“, ist Mandl überzeugt.