Brüssel/Straßburg (APA) – EU-Abgeordnete haben angesichts der weiteren Verbreitung der Omikron-Variante klarere europäische Corona-Reiseregeln gefordert. „Es braucht dringend mehr Koordinierung auf europäischer Ebene“, sagte SPÖ-Delegationsleiter Andreas Schieder am Dienstag. „Wir haben jetzt 20 Monate Pandemie-Bekämpfung und viel zu wenig daraus gelernt.“ Diese Fragen müsse der EU-Gipfel am Donnerstag angehen.
Es sei im ureigensten Interesse, so viele Menschen wie möglich zu impfen, sagte Schieder, wenn erforderlich auch mit einer Impfpflicht. Wenn aber in Österreich und in Deutschland eine Impfpflicht gelte, sei fraglich, wie man etwa mit ungeimpften Einreisenden aus Osteuropa umgehe. Außerdem müsse geklärt werden, wie lange Impfzertifikate gültig seien und wann Booster-Impfungen empfohlen werden. Derzeit würden die EU-Staaten ihre Einreiseregeln unterschiedlich festsetzen, von 2G (geimpft, genesen) über 2G plus (geimpft, genesen und PCR-Test) bis zu 3G (geimpft, genesen, getestet). Auch dürften im Ausland geimpfte Österreicher nicht wegen Problemen bei der Datenübermittlung zu Unrecht verdächtigt werden.
Für die Reisefreiheit brauche es gut abgestimmte Regelungen, forderte auch der ÖVP-Europaabgeordnete Lukas Mandl. Zunächst sei zu erreichen, dass das Covid-Zertifikat in allen Mitgliedstaaten nach einheitlicher Frist ausläuft. In Österreich gelte es neun Monate, dies soll EU-weit gelten.
Grundsätzlich zog Mandl aber eine positive Bilanz der bisherigen EU-Bemühungen. „Die EU hat die Entwicklung von Impfstoffen begünstigt, den Ankauf und den Grünen Pass ermöglicht.“ Das Krisenmanagement sei auf europäischer Ebene sehr gut im internationalen Vergleich.