Rund 500.000 Roma und Sinti waren Opfer des nationalsozialistischen Verbrecherstaats/Dürfen das Grauen niemals vergessen
„Dass im Nationalsozialismus mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden systematisch verfolgt und ermordet wurden, ist als monströses Verbrechen einzigartig in der Menschheitsgeschichte. Aber auch für andere verfolgte Gruppen ist ein ehrendes Andenken höchst angebracht. Zu ihnen zählen rund 500.000 Roma und Sinti. 2.897 Kinder, Frauen und Männer wurden alleine in der Nacht von 2. auf 3. August 1944 in den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz umgebracht“, erinnert der ÖVP-Europaabgeordnete Lukas Mandl.
Karoline Edtstadler, ÖVP-Delegationsleiterin im Europaparlament, ergänzt: „Wir haben im Jahr 2018 in Österreich einige Sternstunden der Republik gefeiert, wir haben uns aber auch an die dunkelsten Kapitel erinnert. Ich war als Staatssekretärin zuständig für die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und habe betont, dass wir den Opfern und ihren Familien auch über das Jahr 2018 hinaus ein würdiges Gedenken ermöglichen müssen. Die Gräuel des Nationalsozialismus dürfen niemals vergessen werden. Wir müssen dazu den Grundstein schon bei den Jüngsten legen und die Geschichte sichtbar und greifbar machen.“
„Das Grauen und die unvorstellbaren Verbrechen gegen die Roma und Sinti dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Das ist eine Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Menschlichkeit und der Menschenwürde und notwendig, um derartige Entwicklungen und die Rückkehr des Grauens in der Zukunft zu verhindern“, sagt Mandl. „Deshalb bekräftige ich meinen Vorschlag, den 2. August auch in Österreich zum offiziellen Gedenktag für den Genozid an den Roma und Sinti unter dem nationalsozialistischen Verbrecherstaat auszurufen.“
Vorangegangen ist das Europaparlament, das den 2. August bereits im Jahr 2015 als offiziellen Gedenktag für die Roma und Sinti festgelegt hat, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. „Diesem guten Beispiel sollten wir auch in Österreich folgen. Der Genozid an den Roma und Sinti darf nicht zum vergessenen Genozid werden“, schließt Edtstadler, die Mandls Vorschlag unterstützt.