Holocaust-Gedenktag: Veranstaltung Mandls zu Gedenkdienst im EU-Parlament

Key Note-Speech von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka – Außenpolitik-Sprecher der ÖVP im Europaparlament Mandl: „Jeder noch so kleine Schritt zur Aufklärung ist sinnvoll“

Brüssel (OTS) – Aus Anlass des internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Jänner veranstaltete der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl im Europaparlament in Brüssel gestern, Mittwoch, einen Abend zur Information über den Gedenkdienst. Dieses österreichische Projekt besteht seit drei Jahrzehnten. Junge Menschen leisten Dienste an Gedenkstätten und in verwandten Einrichtungen. Fünf derzeit in Europas Hauptstadt tätige Gedenkdiener sprachen unter der Moderation von Caroline Parsché, Leiterin von Mandls parlamentarischem Büro, über die breite Palette ihrer Arbeit sowie Motive und Sinn des Gedenkdienstes, den es bei mehr als 80 Partnerorganisationen in über 40 Ländern weltweit gibt.

Namens der beiden Vereine, die den Gedenkdienst umsetzen, Verein Auslandsdienst und Verein Gedenkdienst, sprachen Florian Kössler und Marlene Grois. Wolfgang Sobotka, Präsident des Österreichischen Nationalrats, hielt die Key Note-Speech. Sobotka ging klar auf die historischen und ideengeschichtlichen Wurzeln des Antisemitismus und die gefährlichen Ausformungen von Antisemitismus und Antizionismus in der Gegenwart ein. Der Nationalratspräsident würdige die jungen Frauen und Männer, die Gedenkdienst leisten.

Lukas Mandl konnte zahlreiche seiner Kolleginnen und Kollegen aus mehreren Mitgliedsstaaten und Fraktionen begrüßen, an deren Spitze der Erste Vizepräsident des Europaparlaments, Othmar Karas. Mandl berichtete von seinen „persönlichen Erfahrungen in meiner parlamentarischen Arbeit mit dem Gedenkdienst, der auch für Menschen, die viel über Geschichte wissen, immer wieder neue und wichtige Details und vielfach schockierende Fakten transportiert“. Mandl hatte vor neun Jahren als Vizebürgermeister seiner Heimatstadt Gerasdorf ein Gedenkprojekt zum dort stationierten Zwangsarbeitslager initiiert und umgesetzt, wo 1944 jüdische Kinder, Frauen und Männer aus Ungarn interniert gewesen waren. „Jeder noch so kleine Schritt des Gedenkens, der Aufklärung und der Verwirklichung der Verantwortung ist sinnvoll und wertvoll, wenn er zur angstfreien Entfaltung jüdischen Lebens in Europa und weltweit beiträgt. Das zeigen aktuell die schockierenden antisemitischen Aktionen in aller Welt“, sagt Mandl.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der österreichischen Botschaft in Belgien, dem dort angesiedelten österreichischen Kulturforum, und der ständigen Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union statt. Namens der ständigen Vertretung sprach Botschafter Thomas Oberreiter. Botschafter Jürgen Meindl und die Leiterin des Kulturforums, Waltraud Strommer, nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil. Der Künstler Joseph Eisinger, Enkelkind einer 1938 aus Österreich vertriebenen jüdischen Familie, spielte am Cello Stücke von Johann Sebastian Bach und Peter Sculthorpe. 

https://vizemandl.wordpress.com/2016/06/20/gerasdorfer-gedenken-nachlese-und-mehr/

27. Jänner 2024 Blog EU, Europa, Europäische Union, Europäisches Parlament, Europaparlament, Haltung und Grundsätze, Österreich

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