Utl.: Asyl gelte aus gutem Grund als heiliges Recht, wer Asyl braucht und es nicht verwirkt, soll es in der EU stets haben, umso wichtiger sei die Abschiebung illegal Aufhältiger, so Mandl
„Europa ist einer der attraktivsten Teile der Welt. Anders als andere attraktive Weltregionen verfügt unser Kontinent aber noch nicht über ausreichenden Schutz gegen illegale Migration und auch die Mittel und Wege zur Anwerbung von Kräften aus aller Welt, die im Wege der legalen Migration zu uns kommen sollten, sind noch zu schwach ausgeprägt“, betont der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl angesichts der neuen Regeln für Abschiebungen, die am heutigen Dienstag von der EU-Kommission vorgeschlagen werden.
„Das Tempo, mit dem die neue EU-Kommission diesen Vorschlag auf den Tisch gebracht hat, ist beachtlich. Das gehört gewürdigt. Klar ist es eine Freude, dass es mit Magnus Brunner der Kommissar aus Österreich ist, der für diesen Vorschlag federführend verantwortlich zeichnet. Die Verwirklichung der neuen Regeln für Abschiebungen wird dazu führen, dass viel mehr Menschen ohne Aufenthaltsrecht tatsächlich die Europäische Union verlassen werden. Derzeit trifft das nur auf einen einzigen von fünf zu. Außerdem wird die Umsetzung des Kommissionsvorschlags dazu beitragen, der organisierten Kriminalität im Bereich Menschenhandel das Handwerk zu legen“, betont Mandl. „Denn es wird dann klar, dass illegaler Aufenthalt beendet wird, weil er eben illegal ist. Und bekanntlich hat die weit überwiegende Anzahl der bisher Ankommenden kein Recht auf Aufenthalt.“
„In diesem Sinne sei ein Mal mehr betont, dass das Asylrecht aus gutem Grund den Ehrentitel trägt, ein ‚heiliges Recht‘ zu sein. Wer wirklich Asyl braucht, soll und wird es in der Europäischen Union stets bekommen. Hier sind und bleiben wir zweifellos weltweit beispielgebend. Umso wichtiger ist es, verwaschene Verhältnisse durch vielfachen illegalen Aufenthalt zu vermeiden, gerade im Interesse der tatsächlich Asylberechtigten“, so der Sicherheitssprecher der ÖVP im Europaparlament.
Zwtl.: Mandl begrüßt mehr Sanktionsmöglichkeiten und Ende von Doppelgleisigkeiten
„Wer das Asylrecht durch Straftaten verwirkt, kann in Zukunft schneller abgeschoben werden. Wer die Kooperation mit den Behörden verweigert, muss mit empfindlichen Sanktionen rechnen. Die Möglichkeit zur Inhaftierung wird erleichtert und die mögliche Dauer wird erhöht. Derartige klare Schritte gehören zu den meines Erachtens wichtigsten Eckpunkten des Kommissionsvorschlags. Außerdem soll es keine Wartefristen von der Entscheidung bis zur Abschiebung mehr geben müssen. Was außerdem zu den wichtigsten Punkten gehört ist ein Ende von Doppelgleisigkeiten zwischen Mitgliedsstaaten durch eine Stärkung der gemeinsamen Datenbank und die Umsetzung mitgliedstaatlicher Bescheide auch durch andere Mitgliedsstaaten. Auch dass die Möglichkeit zur Einrichtung rechtskonformer Ausreisezentren eingeräumt werden soll, ist ein Fortschritt.“
Lukas Mandl war in der Vorperiode im Innenausschuss des Europaparlaments an den dreieinhalb Jahre andauernden Verhandlungen zum Asyl- und Migrationspaket beteiligt gewesen. Das Paket war in einer der letzten Sitzungen der alten Periode schlussendlich verabschiedet worden. „Dass es jetzt zu wirksamen Regeln für Abschiebungen kommen kann, war und ist nur auf der Basis dieses Asyl- und Migrationspakets möglich“, erinnert Mandl, der sich als Mitglied des Innenausschusses nun an den Verhandlungen zum aktuellen Kommissionsvorschlag beteiligten wird.