Die Verlängerung des „Grünen Passes“ ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme

Es war ein herausfordernder Verhandlungsprozess, als wir mitten in der Pandemie im Innenausschuss des Europaparlaments erreichen wollten, dass trotz Pandemie die Reisefreiheit in der Europäischen Union wiedererlangt wird. Mit dem „Grünen Pass“ haben wir dieses Ziel erreicht: Trotz der Pandemiebedingungen konnten Menschen wieder frei reisen. Hierbei geht es allerdings weder primär noch sekundär um Vergnügen, sondern um Familienbande, um ältere und jüngere Angehörige, um menschliche Beziehungen und selbstverständlich auch um die bestmögliche Aufrechterhaltung wirtschaftlicher Aktivitäten.

Der „Grüne Pass“ ist Realität geworden. Bislang hat sich die EU im Kampf gegen die Pandemie gut geschlagen. Es geht hier allerdings nicht um einen Wettbewerb. Es geht darum, stets die Entwicklung im Blick zu haben und geeignete Maßnahmen zu finden. Sowohl Taktik als auch Strategie der EU im Umgang mit dem Virus haben dies möglich gemacht.

Kürzlich haben wir im Europaparlament den „Grünen Pass“ verlängert. Für den Fall, dass er wieder gebraucht wird. Wenn der Bedarfsfall eintreten sollte, haben wir aus der Situation gelernt und somit die Sicherheit, nicht im Schnellverfahren sprichwörtlich „das Rad neu erfinden“ zu müssen. Dies ist vorausschauende parlamentarische Arbeit, wie Bürgerinnen und Bürger sie von ihren Abgeordneten erwarten dürfen und müssen.

Dennoch habe ich einige Zuschriften bekommen, in denen der „Grüne Pass“, dessen Verlängerung und überhaupt das Pandemiemanagement – teils in einer wüsten Sprache – kritisiert werden. Hand aufs Herz: Wir haben Krieg in Europa, die Inflation hat bedenkliche Ausmaße angenommen, wir müssen des Risikos einer Energiekrise gewahr werden. Parallel zu diesen Herausforderungen müssen wir eine weitere mittragen, die wir schon seit zweieinhalb Jahren kennen: die Pandemie. Diese sollte uns nicht von den anderen Herausforderungen ablenken.

Wir müssen alles tun, damit die Pandemie nicht Schaden verursacht, den wir vermeiden können. Daher ist Vorsorge wichtig. Wir alle hoffen, dass das Schlimmste vorbei ist, aber wir müssen uns auch auf eventuelle negative Szenarien vorbereiten. Die Verlängerung des „Grünen Passes“ gehört zu dieser Vorsorge.

7. Juli 2022 Blog Bildung und Facharbeit, EU, EU-Außenpolitik, Europa, Europäische Union, Europäisches Parlament, Europaparlament, Geopolitik, Haltung und Grundsätze, Innere Sicherheit, Österreich, Sicherheit, Wirtschaft und Arbeitsmarkt

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