Straßburg (OTS) – „Die EU hatte der Republik Kosovo fast 100 Bedingungen gestellt, die teils überhaupt nichts mit Personenverkehr zu tun hatten. Dennoch wurden die Bedingungen erfüllt. Das Europaparlament stimmte dann mehrfach für die Visaliberalisierung. Dennoch konnten sich die mitgliedsstaatlichen Regierungen im Rat der EU nicht darauf einigen, ihr Versprechen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern des Kosovo zu halten, jedenfalls bis vor einigen Monaten nicht einstimmig. Dabei ist die Visaliberalisierung nicht nur für den Kosovo wichtig, sondern für ganz Europa“, sagt Lukas Mandl, Kosovo-Beauftragter der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament, zuständiger EVP-Verhandler zum Kosovo-Bericht sowie Außenpolitik- und Sicherheitssprecher der ÖVP im Europaparlament.
Mandl fährt fort: „Nur wenn Europa zusammenwächst und zusammenhält, können die von Europa vertretenen Werte und kann die europäische Zivilisation mit Menschenwürde und Freiheitsrechten Bestand haben. Die Vermutung liegt nahe, dass erst Putin-Russlands Angriffskrieg das auslösende Moment war, dem kleinen Kosovo lange nach den anderen Westbalkanstaaten und auch lange nach der großen Ukraine die Visafreiheit zuzugestehen. Die Visaliberalisierung war längst überfällig. Die EU braucht Reformen für bessere Entscheidungsfindungen.“ Die Visafreiheit für den Kosovo soll ab 1. Jänner 2024 gelten.